Kalk

KALK

Als Ausgangsmaterial bildet Kalkstein seit Jahrtausenden die Grundlage für die bau-liche Verwendung und wird zu Werksteinen, Mörteln oder Farben verarbeitet.
Viele bauliche Beispiele zeigen, wie vielfältig Kalk seit je her verbaut wird und wie haltbar Kalksteine, Kalkmörtel und Kalkfarben sind. Die Römer verwendeten ihn ebenso wie die Griechen, die Ägypter, die Inder und die Chinesen.

KALKFARBE

Kalk bewährt sich nicht nur als Bindemittel für Mörtel, sondern auch hervorragend als Anstrich. Erst mit der aufkommenden Industrialisierung wurde der Kalk als Bindemittel für Farben und Mörtel durch Zement und Kunststoffe allmählich verdrängt und geriet aufgrund seiner vermeintlich schlechten Verarbeitungseigenschaften in Vergessenheit.
Obwohl bekannt ist, dass eine Vielzahl von synthetischen Produkten und Zuschlagstoffen einen sehr großen Anteil bei der Verbreitung von Allergien besitzen, werden diese immer noch Baumaterialien zugegeben oder gar gänzlich daraus hergestellt.
Kalk, als natürliches Bindemittel, erreicht mit der Diskussion um Umweltbelastung, Ressourcenschonung, Wohnklima und Lebensqualität deshalb wieder zunehmend an Bedeutung.
Früher war z.B. Kalkfarbe das am weitesten verbreitete Anstrichmaterial. Sein charakteristisches warmes Weiß verschwand jedoch zu Gunsten eines absoluten Reinheitsgrades, der auf Kosten der Umwelt und Gesundheit teuer erkauft werden muss.
Kalk als Anstrich spielte heute nur noch als Nischenprodukt eine zu erwähnende Rolle, bleibt er doch zumeist auf Einzelobjekte beschränkt und ist in der Verarbeitung an ausreichende Erfahrung und besondere Bedingungen gebunden.
Herkömmliche Kalkanstriche sind im Vergleich mit heute handelsüblichen, kunststoffgebundenen Anstrichsystemen wesentlich komplizierter zu verarbeiten und erfordern einen relativ hohen Arbeitsaufwand. Selbst die nicht weg zu diskutierenden positiven Eigenschaften eines Kalkfarbanstrichs wiegen die mitunter mühselige Verarbeitung nicht auf.
Um die Verarbeitungseigenschaften zu verbessern, werden mittels „spezieller Zusätze“ inzwischen so genannte „vergütete Kalkfarben“ angeboten. Die Verarbei- tungseigenschaften sind im Vergleich zu herkömmlichen Kalkfarben zwar besser, liegen aber noch weit davon entfernt, den Vergleich mit handelsüblichen Silkat-, Silikon- und Dispersionsfarben antreten zu können und die Ergebnisse bleiben hinter den Erwartungen und Versprechungen zurück.